Wie man seine Investitionsziele im Immobilienbereich festlegt

Bevor man in Immobilien investiert, ist es entscheidend, die eigenen Investitionsziele klar zu definieren. Die Wahl der Strategie, der Immobilientyp und die erwartete Rendite hängen direkt davon ab, wie gut Sie verstehen, warum Sie überhaupt investieren. In diesem Artikel besprechen wir die wichtigsten Schritte zur Festlegung von Immobilien-Investitionszielen.

1. Bestimmen Sie Ihren finanziellen Zeithorizont

Ein wichtiger erster Schritt ist es, sich darüber klar zu werden, wie lange Sie investieren möchten:

• Kurzfristige Investitionen (1–3 Jahre): Fokus auf schnellen Gewinn, z. B. durch Renovierung und Weiterverkauf (Fix & Flip).
• Mittelfristige Investitionen (3–7 Jahre): Stetiges Einkommen durch Vermietung sowie moderater Wertzuwachs.
• Langfristige Investitionen (über 7 Jahre): Kapitalerhalt, allmählicher Wertzuwachs, passives Einkommen.

2. Wägen Sie Ihre Wünsche und Möglichkeiten ab

Vor einer Entscheidung sollten Sie Ihre Ziele mit Ihren tatsächlichen Möglichkeiten abgleichen. Stellen Sie sich dazu folgende Fragen:

• Wie lange kann ich mein Kapital binden? Überlegen Sie, wie lange Ihr Geld nicht anderweitig verfügbar sein wird.
• Welche Rendite in % erwarte ich? Prozentwerte helfen, verschiedene Anlageformen objektiv zu vergleichen.
• Will ich lokal oder international investieren? Jedes Marktumfeld hat eigene Risiken, Vorschriften und Renditen.
• Bin ich auf mögliche „schwarze Schwäne“ vorbereitet? Bedenken Sie mögliche Krisen, Gesetzesänderungen und unerwartete Ereignisse.
• Erwarte ich außer Rendite noch etwas von der Immobilie? Zum Beispiel Eigennutzung, Statusgewinn oder Diversifikation.

Beispiel für eine Investitionsentscheidung

Ein potenzieller Investor möchte in Immobilien investieren und prüft seine Situation:

• Zeithorizont: 5 Jahre – also eine mittelfristige Investition.
• Rendite: Erwartet werden 8 % p.a. in US-Dollar – das erlaubt Vergleiche mit anderen Anlageformen.
• Markt: Der ausländische Markt wird bevorzugt, um das Vermögen zu diversifizieren.
• Risiken: Der Investor berücksichtigt wirtschaftliche Risiken und plant Rücklagen für unerwartete Fälle.
• Erwartungen: Neben der Rendite möchte der Investor die Immobilie im Sommer selbst nutzen.

Fazit: Der Investor entscheidet sich für den Kauf einer Wohnung in einer touristischen Region zur kombinierten Nutzung (Miete + Eigennutzung).

3. Vergleich der Immobilienarten

Je nach Zielsetzung eignen sich unterschiedliche Immobilien:

• Wohnimmobilien: Stabil nachgefragt, leicht zu verwalten.
• Gewerbeimmobilien: Höhere und konstante Renditen, aber auch mehr Risiken.
• Grundstücke: Langfristige Investitionen mit hohem Wertsteigerungspotenzial.

4. Wahl der Exit-Strategie

Es ist wichtig zu wissen, wann und wie Sie aus der Investition aussteigen wollen. Im Grunde gibt es nur wenige Hauptstrategien:

Buy and Hold (Kaufen und Halten)

Beschreibung: Langfristiger Besitz zwecks Mieteinnahmen und Wertzuwachs. Vorteile:

• Stabiles passives Einkommen
• Kapitalwachstum durch Wertsteigerung
• Steuervorteile und Abschreibungsmöglichkeiten
• Einstieg oft in frühen Bauphasen möglich
• Ratenzahlung oft verfügbar Nachteile:
• Risiken bei Bauqualität und Infrastruktur
• Verwaltungsaufwand bei Vermietung Geeignet für: Wohn- und Gewerbeimmobilien, konservative Investoren.

Fix & Flip

Beschreibung: Kauf einer unterbewerteten Immobilie, Renovierung und gewinnbringender Verkauf. Vorteile:

• Schnelle Gewinne
• Möglichkeit zur Skalierung
• Einsatz von Fremdkapital möglich Nachteile:
• Hohes Risiko (Fehleinschätzung, unerwartete Kosten)
• Abhängig vom Markt und Handwerkern Geeignet für: Erfahrene Investoren mit Baukenntnissen.

Kurzzeitvermietung

Beschreibung: Kurzfristige Vermietung über Plattformen wie Airbnb oder Booking. Vorteile:

• Höhere Einnahmen als bei Langzeitvermietung
• Flexible Nutzung Nachteile:
• Saisonale Schwankungen
• Erfordert Geschäftsverständnis und aktives Management Geeignet für: Touristische Standorte.

Langzeitvermietung

Beschreibung: Vermietung über ein Jahr und länger. Vorteile:

• Planbare Einnahmen
• Geringer Verwaltungsaufwand Nachteile:
• Eventuelle Renovierung zwischen Mietern
• Räumungsprobleme möglich Geeignet für: Investoren mit Fokus auf Stabilität.

Gewerbeimmobilien

Beschreibung: Investitionen in Büros, Lagerhallen, Geschäftsräume. Vorteile:

• Hohe Renditen
• Langfristige Mietverträge Nachteile:
• Hoher Kapitaleinsatz nötig
• Wirtschaftslageabhängig Geeignet für: Profis und institutionelle Anleger.

REITs (Immobilienfonds)

Beschreibung: Beteiligung an einem Fonds, der Immobilien verwaltet. Vorteile:

• Geringe Einstiegshürden
• Liquidität (Verkauf von Anteilen jederzeit möglich)
• Diversifikation
• Relativ stabiles Einkommen Nachteile:
• Wenig Kontrolle
• Abhängig vom Aktienmarkt Geeignet für: Passive Anleger.

Co-Investing (Gemeinschaftsinvestitionen)

Beschreibung: Mehrere Investoren kaufen gemeinsam eine Immobilie. Vorteile:

• Zugang zu größeren Projekten mit weniger Eigenkapital
• Risikostreuung Nachteile:
• Eingeschränkte Mitbestimmung Geeignet für: Einsteiger mit begrenztem Budget.

Abschließender Gedanke: Ohne klares Ziel ist jeder Schritt riskant – sonst wird Wunschdenken zur Realität.